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Gute Nachrichten für Medien: Zahl sogenannter Fake News sinkt

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Oder sinkt sie nicht? Oder doch? Und wer hat das überhaupt gesagt? Halten wir uns lieber an die Tatsachen: 7-8 Lügen am Tag – Trump ist zweifellos Großmeister der Fake News. He made Fake News great again! Aber erfunden hat er sie nicht, auch wenn er das behauptet. Oder hat er es doch nicht behauptet? Egal. Eine kurze Geschichte prominenter Falschmeldungen. MFNGA! MFNGA! MFNGA!

Wir dürfen annehmen, dass Fake News so alt sind wie die Menschheit. Ohne schriftliche oder sonstige Hinterlassenschaften, wissen wir nur nichts von ihnen. Beliebiger Einstieg in die Geschichte der Fake News: Pharao Ramses II. Der erlebte 1274 v.Chr. bei Kadesch im heutigen Syrien eine krachende Niederlage. Ursprünglich wollte er die Hethiter im Norden schwächen und zurückdrängen. Daraus wurde nichts, weil er auf zwei Beduinen hereinfiel, die erzählten, der hethitische Herrscher schlottere vor Angst (Fake News!). Ein daraufhin ausgeführter, übereilter Angriff führte letztlich zum Rückzug des Pharaos, was Ramses aber nicht hinderte, das Ganze zum Sieg zu erklären und die Ereignisse umfassend festzuhalten: Mit Hilfe des Gottes Amun habe er gewonnen. Alles gelogen.

Fake News mit deutlich größerer Auswirkung ist die „Konstantinische Schenkung“. Angeblich von Kaiser Konstantin I um 315 ausgestellt, übertrug dieser laut Urkunde aus Dankbarkeit für eine wundersame Rettung Papst Silvester I die Herrschaft über den Westteil Roms, ganz Italiens und garantierte den Vorrang über die Ostkirchen. Einziges Problem: Die Urkunde ist eine Fälschung aus dem 8. Jahrhundert. Das störte nicht weiter. Als sie um 1430 als Fälschung entlarvt wurde, war sie längst Bestandteil des Kirchenrechts und jahrhundertelang für Machtansprüche herangezogen worden. Offiziell gestand die Kirche die Fälschung im frühen 17. Jahrhundert ein, beharrte aber auf der Schenkung, denn die sei tatsächlich erfolgt. Erst im 19. Jahrhundert war auch damit Schluss.

Kleiner Zeitsprung: 1950 plagte die damals noch junge DDR eine Kartoffelkäferplage. Die Behörden bekamen die Käfer jedoch nicht in den Griff – am Ende war zwischen einem Fünftel und der Hälfte der landwirtschaftlichen Flächen befallen. Weil die Behörden im real‑existierenden Sozialismus nicht verantwortlich sein durften, musste der Klassenfeind herhalten: Über Poster und Medienberichte verbreitete die Propaganda, dass die Amerikaner die Käfer – „Amikäfer“ – über der DDR abgeworfen hätten, um das Land zu schwächen (kein Scherz!). Natürlich wusste das Landwirtschaftsministerium, dass die Ursache fehlende Insektizide und schlechte Organisation waren. Trotzdem wurde die Legende „vom sechsbeinigen Invasoren“ tatkräftig verbreitet – und von vielen auch geglaubt.

Mit dem für jedermann zugänglichen Internet gibt es inzwischen beim Thema Falschmeldungen kein Halten mehr. Filterten früher die Medien viele Falschnachrichten aus oder korrigierten diese durch Recherchen, verbreiten sich Fake News und Verschwörungstheorien heute fast ungebremst. Beispiele gibt es unzählige. Nicht nur den US‑Präsidenten, der wahlweise von Wahlfälschung spricht oder über die Zahl der gewonnenen Bundesstaaten lügt. Ein schönes Beispiel des vergangenen Jahres: „Morgan Freeman ist tot“. Ausgehend von Actionnews3.com verbreitet sich die Falschmeldung millionenfach, Fans trauern. Dabei ist Freeman quicklebendig und nicht gestorben.

Problematisch ist die Dichte an Falschmeldungen für die PR. So reagierten vor einiger Zeit verschiedene Security‑Anbieter auf eine falsche Agentur‑Meldung, ein österreichisches Hotel sei gehackt und die Gäste von den Hackern in ihren Zimmern eingesperrt worden. Das war nah dran und trotzdem falsch. Zwar wurde das Hotel tatsächlich gehackt. Jedoch war es nur nicht mehr möglich neue Karten auszugeben oder die Türen von außen zu öffnen. Die HBI wartete glücklicherweise etwas ab, bevor die Rapid‑Response‑Meldungen verschickt wurden, recherchierte und saß dem Fehler so nicht auf.

Fazit

Nicht jede reißerische Überschrift, nicht jede provokante Meldung muss wahr sein. Lieber selbst recherchieren, nachdenken, lieber abwarten und feststellen: Es gibt keine Studie zur steigenden oder sinkenden Zahl von Falschmeldungen. Oder doch? Wer weiß…

 

– Dieser Beitrag wurde erstellt von Andrej Kornienko, Account Manager bei HBI


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